(16. und 17. Jahrhundert)
Ausstellung
28. September – Ende 2018
Ausstellungseröffnung
28. September 2018, 19:00 Uhr, Saal
Im Laufe des 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts begann sich die Vorstellung vom Superverbrechen der Hexerei in Europa zu verbreiten und erreichte schließlich die Hunsrückdörfer. Der Glaube an die Existenz von Hexen bot plausible Erklärungen für täglich erfahrbare Missgeschicke, Verluste, Krankheit und Tod, für Unwetter, schlechte Ernten, Teuerung, Hunger, Unterernährung, Seuchen, erhöhte Sterblichkeit bei Mensch und Vieh. Die Auswirkungen der damaligen kleinen Eiszeit, von Krieg, Seuchen, religiösen Spannungen und gesellschaftlichen Konflikten machten sich auch im Hunsrück bemerkbar. Die als Hexen angeklagten Frauen und Männer erlebten die Mechanismen von Ausgrenzung, vermeintlicher Enttarnung und Anklage sowohl von privaten Klägern als auch von Seiten bestimmter Interessensgruppen, die verdächtige Personen in die Netze der obrigkeitlichen Justiz trieben. Die von solchen „Bürgerwehren“ angeführte Hexenjagd macht deutlich, in welchem Ausmaß die „einfachen“ Leute selbst aktiv oder als Mitläufer an den Hexenjagden beteiligt gewesen sind.
Die von Dr. Rita Voltmer (Universität Trier) in Verbindung mit dem Frauenforum Rhein-Hunsrück konzipierte und im Rahmen von Leader+ geförderte, in Teilen aktualisierte Ausstellung veranschaulicht mit der Installation eines „Erinnerungswaldes“ und fünfzehn Stationen die Geschichte der Hexenverfolgung in der Region als europäisches Phänomen.